Anna Seghers war die wohl bedeutendste deutschsprachige Erzählerin des letzten Jahrhunderts. Im November 1900 in Mainz geboren, studierte sie nach dem Abitur in Köln und Heidelberg Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologie. Sie veröffentlichte erste Erzählungen ab dem Jahr 1924 und positionierte sich früh und entschieden gegen den aufkommenden Faschismus, wurde Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und 1928 organisierte sie sich in der KPD. Als Kommunistin und Jüdin musste sie nach der Machtübertragung an die Faschisten sofort fliehen. Dies gelang in letzter Minute über die Schweiz nach Frankreich und schließlich nach Mexiko.
Im Exil verfasste sie die Erzählung „Der Ausflug der toten Mädchen“. Sich an ihre Schulklasse und ihre beiden besten Freundinnen, Leni und Marianne, erinnernd, zeichnet sie ein sehr präzises Bild der gesellschaftlichen Entwicklung hin zum und während des Faschismus mit der Schilderung der Lebenswege ihrer Freundinnen. Eine Lesung von Auszügen aus der Erzählung wird einen Eindruck von der Bedeutung und Wirkung des Textes geben.
Mathias Meyers wird die Biografie von Anna Seghers sowie ihre vielfältigen literarischen und persönlichen Bezüge zu ihrer Heimatstadt Mainz vorstellen. Die Erzählung der jahrelangen Auseinandersetzung um die dann 1981 erfolgte Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt darf dabei selbstverständlich nicht fehlen.
Abschließend besteht die Möglichkeit zum Gespräch und Austausch über die Erfahrungen mit dem Werk der weltbekannten Mainzerin.
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Dr. Jonas Engelmann
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