23. September 2022 Lesung/Gespräch Grenzerfahrungen

Vortrag, Lesung und Gespräch mit Elisa Aseva

Information

Veranstaltungsort

Büro der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz
Neckarstraße 27
55118 Mainz

Zeit

23.09.2022, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus, Soziale Bewegungen / Organisierung, Migration / Flucht, Krieg / Frieden

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Ein Bericht von Elisa Aseva zu ihren Erfahrungen an der polnisch-ukrainischen Grenze im Frühjahr 2022, dem weiteren Betreuungsverlauf von zwei jungen Frauen, die mit ihr nach Deutschland kamen, und den Überkreuzungen mit ihrem eigenen fluchtbiografisch geprägten Blick.

Krieg, Flucht, Grenzen - Begriffe die auch in Deutschland seit einigen Jahren im Zentrum des öffentlichen Diskurses stehen, um deren politische Bedeutung in jeweils unterschiedlichen Kontexten gerungen wird. Gerade der andauernde russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in diesem Jahr europäische Gesellschaften in einer Weise ergriffen, wie es zuletzt vor über zwanzig Jahren bei den Kriegen des zerfallenden Jugoslawiens der Fall war. Neben der anfänglich äußerst starken Solidarität mit flüchtenden Ukrainer*Innen standen zwar Fragen nach politischen Haltungen und eindeutigen Bekenntnissen im Vordergrund der Debatte in Deutschland. Doch anders als bei räumlich oder vermeintlich kulturell entfernteren Kriegs- und Katastrophengebieten war die Spendenbereitschaft direkt zu Beginn ungewöhnlich hoch, auch die finanziellen Zusicherungen westlicher Regierungen ließen nicht auf sich warten.

Wie verhält es sich aber mit der praktischen Bereitschaft zur Unterstützung und Aufnahme von Geflüchteten? Wie stehen sich dabei zivilgesellschaftliches Engagement und staatliche Institutionen gegenüber? Wer sind die Schutzsuchenden, welchen unterschiedlichen Bedingungen sind sie ausgesetzt?

Wir haben die Berliner Autorin Elisa Aseva eingeladen um mit ihr über die konkrete, alltägliche Dimension dieser Fragen zu sprechen. Im Februar/März diesen Jahres war sie als Freiwillige an der polnisch-ukrainischen Grenze und am Hauptbahnhof in Berlin aktiv, im Anschluss begleitete sie zwei junge Frauen aus der Ukraine bei ihrer Ankunft in Berlin. Sich selbst bezeichnet sie als fluchtgeprägte Person und möchte ihr jetziges Engagement nicht als gutmenschlich, sondern folgerichtigen Ressourceneinsatz verstanden wissen.
Welche Erfahrungen hinter dieser Einordnung stehen und inwiefern sie in Elisa Asevas literarische Produktion einfließen, wird im Rahmen der Veranstaltung ebenso Platz finden wie die Berichte über die Ereignisse des Frühjahrs.

Standort

Kontakt

Dr. Jonas Engelmann

Regionalbüroleiter Rheinland-Pfalz, Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Telefon: +49 6131 6274703