18. August 2020 Lesung/Gespräch »Die Geschichte wird mich freisprechen.«

Fidel Castros Verteidigungsrede. Lesung mit Rolf Becker

Information

Veranstaltungsort

Kulturei in der Zitadelle Mainz
Zitadelle
55116 Mainz

Zeit

18.08.2020, 18:30 - 20:30 Uhr

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung, Mexiko / Mittelamerika / Kuba

Zugeordnete Dateien

»VERURTEILEN SIE MICH, ES HAT KEINE BEDEUTUNG. DIE GESCHICHTE WIRD MICH FREISPRECHEN.«

 

Mit diesen Worten beendete der 27jährige Rechtsanwalt Fidel Castro am 16. Oktober 1953 seine Verteidigungsrede vor dem Militärgericht in Santiago de Cuba. Kurz darauf wurde er für den gescheiterten Angriff auf die Moncada-Kaserne zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Doch mit seiner Rede, die sich binnen kurzer Zeit im ganzen Land verbreitete, war der Angeklagte zu einem Ankläger der korrupten Batista-Diktatur geworden. Castros Verteidigungsrede gilt als programmatisches Manifest der Kubanischen Revolution, die kaum sieben Jahre später, am 1. Januar 1959, den Diktator aus dem Land gejagt hatte.

 

Petition für ein Ende der Blockade gegen Kuba – Hintergrund:

Schon unmittelbar nach dem Sieg der Revolution 1959 sah sich der kubanische Versuch eine gesellschaftliche Alternative aufzubauen mit einer unerbittlichen Blockade durch die USA konfrontiert, die über die Jahrzehnte hinweg unterschiedliche Formen annahm.

Aktuell wurde die Blockade noch einmal drastisch verschärft, wobei sie noch stärker gegen das Völkerrecht sowie europäisches Recht verstößt (siehe Petitionstext). Das bedeutet u.a., dass Hilfsgelder nicht überwiesen werden, Medikamente und medizinische Geräte nicht geliefert werden und Öltanker nicht an kubanischen Häfen anlegen können. Die Bevölkerung soll durch Mangelerfahrungen gegen die eigene Regierung aufgebracht werden.

Das hat Kuba aber nicht davon abgehalten, erstaunliche und weltweite anerkannte Erfolge unter anderem auf dem Gebiet der Bildung und Gesundheit zu erreichen. Die Internationale Medizinbrigade „Henry Reeve“ half beispielsweise in Haiti, Pakistan, Liberia, Guinea und Sierra Leone nach Naturkatastrophen und bei der Bekämpfung der Ebola-Pandemie. In Anerkennung ihrer Arbeit verlieh die WHO der ihr den Doctor Lee Jong-wook-Gedächtnispreis für öffentliche Gesundheit 2017. Eine weltweite Kampagne fordert nun, die Brigade für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. Sie können Sie mit folgender Petition unterstützen: www.cubanobel.org/nobelcuba

Hier Auszüge aus der Petition, die fordert, die Blockade endlich aufzuheben:

 

Deutschland mit Europa - Für ein Ende der Blockade gegen Kuba !

Es ist unerträglich: Kubanische Ärzteteams unterstützen 27 Länder im Kampf gegen das Coronavirus - und die Trump-Administration verschärft weiterhin ihre völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Kuba! […]

Die kubanische Bevölkerung leidet seit 60 Jahren unter dieser längsten Blockade der Geschichte. Die UNO und EU wie auch die Bundesregierung verurteilen sie seit langem als völkerrechtswidrig, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen hätte. Im Gegenteil: deutsche und europäische Banken wie Unternehmen unterwerfen sich den unmenschlichen US-Sanktionen, um ihre wirtschaftlichen Interessen in den USA nicht zu gefährden.  [...]

Damit muss endlich Schluss sein! Helfen wir der kubanischen Bevölkerung, so wie ihre Ärzte und Wissenschaftler der Welt helfen!

[Wir] appellieren an die Bundesregierung, die Entwicklungszusammenarbeit mit Kuba nicht zu streichen und sich, insbesondere während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020, aktiv für eine Aufhebung der illegalen Blockadepolitik einzusetzen [...]

 

Auszug aus der Liste der Erstunterzeichner/innen:

Fatih Akın, Regisseur; Rolf Becker, Schauspieler, Gewerkschaft ver.di; Noam Chomsky, Linguist; Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin für Justiz a.D.; Norman Paech, Völkerrechtler, em. Universität Hamburg; Volker Schlöndorff, Regisseur und Filmproduzent; Hanna Schygulla, Schauspielerin und Sängerin; Konstantin Wecker, Musiker und Autor; Wim Wenders, Filmregisseur; Michael Zeuske, Historiker, Universität Bonn; Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung a.D.

Der volle Wortlaut der Erklärung sowie die Möglichkeit zu ihrer Unterstützung findet sich unter: www.change.org , Suchwort: „Kuba Blockade“

 

Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba in Mainz

Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba besteht seit 1974 und macht sich für die Völkerfreundschaft zwischen beiden Ländern stark. Auf www.fgbrdkuba.de berichten wir ausführlich über Fragen des kubanischen Tagesgeschehens und der Solidariät mit Kuba. Auch in Mainz treffen wir uns monatlich im Haus der Jugend (Mitternachtsgasse 8), tauschen uns über die aktuelle Situation in Kuba und Lateinamerika aus und planen Veranstaltungen. Interessierte sind herzlich willkommen, E-Mail-Kontakt über: Mainz@fgbrdkuba.de

 

Kulturei in der Zitadelle Mainz

Eintritt 7,-/3,- Euro

Vor Ort werden die erforderlichen coronabedingten Abstands-und Hygienemaßnahmen eingehalten. Da die Räumlichkeiten dadurch in ihrer Aufnahmekapazität begrenzt sind, bitten wir unbedingt um verbindliche Anmeldung unter mainz@fgbrdkuba.de.

Standort

Kontakt

Sebastian Frech

Regionalbüroleiter Rheinland-Pfalz, Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Telefon: +49 6131 6274703