30. November 2023 Tagung/Konferenz Politische Parteien und Antisemitismus

Positionierungen, Umgang, Sensibilität

Information

Veranstaltungsort

Universität Trier

Zeit

30.11.2023, 10:00 - 01.12.2023, 18:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus, Parteien / Wahlanalysen

Zugeordnete Dateien

Die von der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung Trier (IIA) und Dr. Anna-Sophie Heinze (Fachbereich III – Politikwissenschaft; Trierer Institut für Demokratie- und Parteienforschung) organisierte Konferenz soll sich dem Verhältnis zwischen (deutschen) Parteien und Antisemitismus widmen. Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der neben politikwissenschaftlichen auch andere Forschungsperspektiven berücksichtigen und darüber hinaus die Vernetzung zwischen Parteien- und Antisemitismusforschung vorantreiben soll. Vor allem letzteres stellt eine zentrale Leerstelle der beiden Disziplinen dar, erfolgt die Untersuchung von Antisemitismus in Parteien doch bisher größtenteils bezogen auf konkrete Äußerungen politischer Verantwortungsträger:innen oder auf die Einstellungen der jeweiligen Wähler:innengruppen.

Unsere Konferenz soll diesem Umstand Rechnung tragen und einen Fokus auf die tiefgreifende Analyse parteipolitischen Handelns in Bezug auf Antisemitismus, der Positionierung von Parteien in öffentlichen Debatten um Antisemitismus sowie der Externalisierung von Antisemitismus legen. Die zentralen Fragestellungen, an denen sich die Konferenz inhaltlich orientiert, sind unter anderem folgende:

● Welche Erscheinungsformen des Antisemitismus lassen sich in Parteien beobachten? Stellen bestimmte Erscheinungsformen blinde Flecken für die Parteien dar?

● Wie unterscheiden sich die Erscheinungsformen von Antisemitismus je nach Verortung einer Partei im politischen Spektrum bzw. in politischen/sozialen Milieus?

● Wie gehen Parteien mit antisemitischen Aussagen von Mitgliedern/ Funktionär:innen um? Welche Disziplinarmaßnahmen werden mit welcher Konsequenz (nicht) angewandt?

● Welchen Beitrag können Parteien für die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus leisten? Welche konkreten Handlungsanweisungen für die Praxis folgen hieraus?

Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der intensiven Diskussion von im Vorhinein angefertigten und in einem Reader zusammengefassten Beiträgen der Referent:innen. Dieses diskursorientierte Konzept wurde von der IIA bereits im Februar 2022 auf der ersten Konferenz zum Themenkomplex „Antisemitismus in der (post-)migrantischen Gesellschaft“ erprobt, wo sich dieses Modell als sehr fruchtbar erwies. Die debattierten Beiträge sollen anschließend einen mehrstufigen Evaluations- und Weiterentwicklungsprozess durchlaufen, der die Erkenntnisse der Konferenz einfließen lassen und in der Publikation eines Open-AccessSammelbandes (in der neuen IIA-Buchreihe „Trierer Beiträge zur interdisziplinären Antisemitismusforschung“ im BudrichVerlag) münden soll. Darüber hinaus planen wir die Ergebnisse der Konferenz im Sinne einer breitenwirksamen Wissenschaftskommunikation in Form einer kostenfreien Broschüre (als PDF-Download) nachzubereiten. Die Broschüre wird über unsere Social MediaKanäle sowie auf unseren Veranstaltungen nach Veröffentlichung umfangreich beworben.

 

Einführungsrede der IIA: Marc Seul (Trier)

 Panel 1: Antisemitismus in konservativen und Rechtsaußenparteien: 

Isolde Vogel (Wien) 

Maximilian Selent (Dortmund) 

Claire Burchett (London)

Panel 2: Antisemitismus in grünen und linken Parteien 

Luise Henkel/Kolja Huth (Frankfurt/M.) 

Sebastian Beer/Markus Weiß (Berlin)

Öffentlicher Keynote-Vortrag: Prof. Dr. Lars Rensmann (Passau)

Panel 3: Verfassung und Justiz: 

Christoph Schuch (Berlin) 

Laura Schwarz (Berlin) 

Christoph Fischer (Trier)

s. vollständiges Programm auf der Webseite

Kontakt

Dr. Jonas Engelmann

Regionalbüroleiter Rheinland-Pfalz, Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz

Telefon: +49 6131 6274703