Lesung mit Simone Frieling
Bekannt wurde sie als politische Agitatorin. Von ihren Gegner als "Blutige Rosa" geschmäht, war sie doch von einem tiefen Humanismus geprägt. Sie warnte die Deutschen vor dem Krieg und kam dafür ins Gefängnis. Vier Jahre - fast bis zu ihrem Tod - war sie inhaftiert. Die Briefe, die sie in der Zeit schrieb, zeigen sie als sensible und kluge Schriftstellerin. Ihr Handeln war geleitet von höchsten moralischen Ansprüchen; nicht Anpassung an gegebene Verhältnisse war ihre Sache, sondern Auflehnung gegen unhaltbare Zustände. Ihr Denken zielte nicht auf Versöhnung ab, sondern auf scharfe Analyse und Kritik. Halbheiten kannte sie nicht, immer ging es ihr ums Ganze. Das machte den Umgang mit ihr nicht einfach. Die Schmähungen, die sie zu Lebzeiten ertragen musste, waren so vielfältig wie die Legendenbildungen nach ihrem Tod. Sicher ist, dass Rosa Luxemburg eine außergewöhnliche Frau war, die ein außergewöhnliches Leben geführt hat.
Rosa Luxemburg ist auf besonders brutale Weise in einer politisch aufgeheizten Stimmung kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs ermordet worden. Das Buch "Rebellinnen - Hannah Arendt, Rosa Luxemburg und Simone Weil" von Susanne Freiling ist ein Plädoyer, den Menschen – die Frau – hinter der Politikerin zu sehen. Insofern ist es auch und vor allem ein Plädoyer für Menschlichkeit im Umgang mit politisch Andersdenkenden.
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