Die philosophische Ästhetik hat viel dazu beigetragen, dass sich sowohl die westliche lineare und universelle Fortschrittsgeschichte, die im Naturzustand des „Wilden“ den Anfang genommen und bei den Europäern ihre Klimax erreicht haben soll, als auch die rassialisierte Klassifikation des Menschen konsolidiert haben, die Herrschaftsverhältnisse und Arbeitsdistribution (Versklavung, Leibeigenschaft) in den Kolonien legitimierten. Dies und das dualistische Denken zählt Aníbal Quijano zu den konstitutiven Merkmalen des Eurozentrismus; eine heute noch wirksame Wahrnehmungsweise, Wissensform und Rationalität, die eine sinnliche (hegemoniale) Ordnung des Sichtbaren und Unsichtbaren geschaffen hat. In dem Referat soll es nicht allein um eine (selbst-)kritische Aufarbeitung und die Dekolonisierung des ästhetiktheoretischen Kanons gehen. Ich möchte überdies beispielhaft fragen, wie eine postkoloniale Ästhetik aussehen und einen Ästhetikdiskurs nach Adorno erneut beleben kann.
Christopher A. Nixon, M.A., studierte Philosophie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Augsburg und Mainz. Er arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschungsschwerpunkt sind: Philosophische Ästhetik und Sozialphilosophie; das interdisziplinäre Zusammenspiel zwischen Literatur, Kunst und Philosophie sowie Postkolonialismus.
Veranstaltung im Rahmen der Studierendenkonferenz „Wissen. Macht. Kritik. Versuch der Analyse und Überwindung des Eurozentrismus“
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