Nachricht | Unsere Reihe »Vom Rande her. Facetten, Exil und Nachleben der Kritischen Theorie« geht weiter

Vorträge über Leo Löwenthal und Silvia Bovenschen.

Zur Reihe »Vom Rande her«. Facetten, Exil und Nachleben der Kritischen Theorie

»Man sollte vielleicht als Intellektueller stets am Rande leben«, hat Leo Löwenthal einmal in einem Vortrag formuliert. Er stand, wie auch andere Vertreter der Kritischen Theorie »stets am Rande«, und formte aus dieser Perspektive seinen Blick auf die Gesellschaft und die soziale Ordnung.

Im Anfang der 1920er gegründeten Frankfurter Institut für Sozialforschung sammelten sich marxistische Intellektuelle, die Zweifel am Proletariat als revolutionärem Subjekt hegten, die Theorie als Praxis verstanden, und mit ihrem Fokus auf kulturellen Phänomenen statt ökonomischer Produktionsverhältnisse eine Außenseiterstellung in der Wissenschaft einnahmen. Als jüdische und marxistische Theoretiker vom Nationalsozialismus ins Exil gedrängt, blickte man fortan aus dem Exil auf die Gesellschaft, sowohl die amerikanische mit all ihren kleinen und großen Widersprüchen wie auf den Abgrund, der sich in Deutschland auftat.

Dieser Blick »vom Rande her« soll mit unserer Vortragsreihe hervorgehoben werden, der innerhalb der Kritischen Theorie wiederum diejenigen in den Blick nimmt, die oftmals nicht im Mittelpunkt standen, etwa Leo Löwenthal oder Friedrich Pollock.

»In den Gebieten, mit denen wir es zu tun haben, gibt es die Erkenntnis nur blitzhaft. Der Text ist der langnachrollende Donner«, hat Walter Benjamin in seinem »Passagen-Werk« notiert. Mit unserer Reihe wollen wir den Donner der Kritischen Theorie weiter nachhallen lassen und weitere blitzhafte Erkenntnisse ermöglichen.

In Kooperation mit dem Rosa Salon Trier. Die Veranstaltungen werden live über unseren YouTube-Kanal gestreamt. Anmeldung ist nicht notwendig

Termine:

18.3. Chris Wilpert: Leo Löwenthals Charakterisierung einer infamen Welt

24.3. Robert Zwarg: Aus unsicherer Distanz: Über Silvia Bovenschen